4 Forschungsinfrastruktur

Moderne Forschung geht nicht ohne wissenschaftliche Infrastruktur. Das gilt auch für die Erdsystemforschung. Alle Forschungszentren im Forschungsbereich Erde und Umwelt (FB EuU) verfügen deshalb über eine leistungsfähige wissenschaftliche Ausstattung. Die Helmholtz-Gemeinschaft betreibt darüber hinaus große, kostenintensive Infrastrukturen, die für die gesamte nationale und internationale Forschung zur Verfügung stehen. In einer wissenschaftlichen Begutachtung wird entschieden, welche Forschungsgruppen mit ihren Projekten Zugang und Forschungszeit erhalten. Sieben dieser großen Forschungsplattformen (sogenannte LKII-Infrastrukturen) werden unter dem Dach des FB EuU betrieben.

Zwei Forschende richten Messstation ein
© UFZ/André Künzelmann

Forschungsschiff Alkor und Ozean-Robotik

Einsatzgebiet der Alkor ist vor allem der Nordostatlantik mit seinen Schelfmeeren, zu denen auch Nord- und Ostsee gehören. Das 55 Meter lange Schiff verfügt über 4 Labore. An Bord werden ozeano­graphische, biologische, fischereibiologische, geophysikalische und geologische Arbeiten durchgeführt. Für meereskundliche Expeditionen stellt das GEOMAR außerdem eine Reihe von Tauchrobotern und robotischen Systemen zur Verfügung.

Forschungsschiff ALKOR
© GEOMAR

Forschungsschiff Heincke

Einsatzgebiete der Heincke sind vor allem Nordsee und Nordatlantik. Ihr Heimathafen ist Helgoland. In den Sommermonaten können die Expeditionen des zweitgrößten Forschungsschiffs der AWI-Flotte auch bis zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen führen. Bis zu zwölf Forschende kann die Heincke mit an Bord nehmen. Auf den Fahrten werden vor allem biologische, geowissenschaftliche und hydrographische Forschungsarbeiten durchgeführt.

© AWI/Kristina Baer

Forschungsschiff Polarstern

Der Forschungseisbrecher Polarstern ist eines der wichtigsten Werkzeuge in der deutschen Polarforschung. Das Flaggschiff des Alfred-Wegener-Institutes kreuzt bereits seit 1982 abwechselnd die polaren Gewässer der Antarktis und Arktis und kann dabei bis zu 55 Forschende mit an Bord nehmen. Neben der wissenschaftlichen Arbeit während der Expeditionen dient die Polarstern auch der Versorgung der antarktischen Forschungsstation “Neumayer III”.

© AWI/Stefan Hendricks

Meeresstationen Helgoland und Sylt

Die meeresbiologischen Stationen auf Helgoland und Sylt sind langjährig betriebene Einrichtungen zur Erforschung von Nordsee und Deutscher Bucht. Ihre wertvollen ökologischen Langzeitdaten stehen nationalen wie internationalen Einrichtungen permanent zur Verfügung. Deutsche und internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nutzen die beiden Stationen regelmäßig für eigene Forschung und Ausbildung. Neben modernen wissenschaftlichen Arbeitsplätzen gehören auch kleinere Küstenforschungsschiffe und ein Zentrum für wissenschaftliches Tauchen zur Ausstattung.

Forscher im Wattenmeer
© AWI/Tina Wagner

Modulare Forschungsinfrastruktur MESI

Das GFZ verfügt über ein breit gefächertes System modularer wissenschaftlicher Infrastruktur (Modular Earth Science Infrastructure MESI), das sie der nationalen und internationalen Erdsystemforschung überwiegend kostenlos zur Verfügung stellt. Hierzu zählen Satellitensysteme, globale Observatorien, High-Tech-Labore und verschiedenste Geräte für den mobilen Einsatz. Die über MESI generierten wissenschaftlichen Daten und Datenprodukte sind frei zugänglich.

GFZ-Laserstation Potsdam
© GFZ/Ludwig Grunwaldt

Neumayer-Station III

Die Neumayer-Station III (NM III) ist eine vom Alfred-Wegener-Institut ganzjährig betriebene, antarktische Forschungsstation auf dem Ekström-Schelfeis. Sie ist logistisches Rückgrat für die deutsche und internationale Forschung und setzt u.a. wissenschaftliche Langzeitbeobachtungen fort, die 1981 mit der Einweihung der ersten Neumayer-Station begonnen wurden. Mit der NM III und ihren beiden Vorgängerstationen erfüllt Deutschland wissenschaftliche, politische und logistische Verpflichtungen im Rahmen des internationalen Antarktisvertragssystems.

Die deutsche Antarktis-Forschungsstation Neumayer-Station III, Aufnahme bei Nacht, Dunkelheit
© AWI/Stefan Christmann

Polarflugzeuge

In den schwer zugänglichen, eisbedeckten Gebieten der Arktis und Antarktis ist der Einsatz von Forschungsflugzeugen oft unverzichtbar. Für das AWI sind Polar 5 und Polar 6 im Einsatz. Die beiden Flieger können mithilfe eines kombinierten Ski- und Radfahrwerks auf Beton-, Schotter- und Schneepisten landen. Auf ihren mehrwöchigen Expeditionen nutzen Forschende die Polarflieger, um die Wechselwirkungen zwischen Erdkruste, eis- und schneebedeckten Gebieten, Ozeanen und der Atmosphäre zu erforschen.

Forschungsflugzeug Polar 6
© AWI/Michael Fischer

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